Söchtenau zählt zu den ältesten Orten des Landkreises.
Als Sehtinaha wurde es bereits 924 urkundlich erwähnt. Die Erwähnung erfolgte in einer Schenkungsurkunde der edlen Frau Rihni an den Erzbischof Adalbert von Salzburg.

Im 8. Jhd. setzte eine intensive Siedlungstätigkeit ein. Vor allem die alten Ortsnamen auf -ing und -ham bieten uns wertvolle Aufschlüsse. Sie reichen bis in die Frühzeit (6. – 8. Jhd.) zurück, so auch heutige Söchtenauer Ortsteile.
Wichtige Zeugnisse sind auch die Hinweise auf zahlreiche Reihengräber. So wurde in der Ortsflur Lampersberg eine neolithische Axt und in den Reihengräbern bei Siferling (7. Jhd.) ein Langschwert (Spatha), sowie eine Bronzeschnalle gefunden.

Im 10. Jhd. entstand auf dem Buchberg bei Siferling eine Straßenstation bzw. Burg. Sie lag an der Fernstraße München – Reichenhall.
Historiker vermuten, sie diente im Zusammenhang mit der See-Enge als Kontrollpunkt und Herberge. Um 1100 besaß Graf Sigboto von Weyarn in Söchtenau einen Zehenthof. Dieses Gut schenkte er dem Erzbischof Konrad von Salzburg.
Ein anderes Gut im alten Söchtenau hatte um 1150 Ulrich von Gehagen im Besitz. Er war Hausbeamter des Herrand von Falkenstein.
Um dieselbe Zeit übergab auch der Ritter Ortolf, ein Leibeigener der Frau Sophie von Route, sein Gut zu Gaingen bei Söchtenau (Haygn bei Söchtenau) an die Chorherren von Herrenchiemsee.

Im 15. Jahrhundert gehörten die meisten Anwesen zur Probstei Vogtareuth, die bis zur Klosteraufhebung 1803 den Benediktinern von St. Emmeram in Regensburg angegliedert war.

Die herzoglichen Behörden, die im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein in Söchtenau und Umgebung zu befehlen hatten, waren das Rentamt Burghausen, das Seerichteramt von Chiemsee und das alte ausgedehnte Pflegegericht von Kling, in dessen Bereich Söchtenau lag.

1799 wurde das alte große Landgericht Kling vollständig aufgelöst, sogar sein Sitz. Das Pflegeschloss Kling verschwand vom Erdboden. Die verschiedenen Ämter wurden den neuen Landgerichten zugeteilt. Im Jahre 1808 bildete das Landgericht Rosenheim (ursprünglich Aibling) aus dem von Kling übernommenen Gebiet die Steuerdistrikte Prutting, Söchtenau und Vogtareuth.
Diese Steuerdistrikte waren die Vorläufer unserer heutigen politischen Gemeinden.